Junge Menschen lernen von ihren Vorbildern.
Ein schönes Beispiel dafür sind die Presseaussendung der ÖVP nahen
Schülerunion und der Bundesschulvertretung, das Interview mit Sebastian Ratz (Schülerunion) in den Vorarlberger Nachrichten (VN) und der Internetauftritt zu „Mission 21“.
Zum Schulanfang setzt die BSV „den Startschuss zum Bildungskonzept in Form der Kampagne "Mission 21"“, kündigt die ÖVP-Schülervertretung in einer Presseaussendung vom 25. September an. Darin wird
schon im ersten Satz klargestellt, welchem Vorbild sie nacheifern:
Wien (OTS): „Das Team um den
wiedergewählten Bundesschulsprecher Harald Zierfuß“ – soll kurz wohl Team Zierfuß oder Liste Harald Zierfuß heißen - “hat bereits vertieft an Forderungen für das kommende Jahr gearbeitet und
stellt sie im Rahmen der Kampagne "Mission 21" vor. Den Kern der Kampagne bilden zukunftsorientierte Kompetenzen, die der Schülerschaft des 21. Jahrhunderts gelehrt werden sollen. Das Projekt
steht unter dem Motto: "Was muss ein junger Mensch nach der Schule können?", worauf als Antwort 21 Kompetenzen für das Leben im 21. Jahrhundert erarbeitet wurden. Weitere Schwerpunkte des
Konzepts sind pädagogische Vielfalt, Rahmenbedingungen und Integration.“ Darauf haben wir alle gewartet. Endlich macht sich ein junger dynamischer Kerl (mit seinem Team?) Gedanken über das
Bildungssystem in Österreich und präsentiert die richtige Lösung – pardon eine Kampagne.
Gerne hätten wir hier die 21 Kompetenzen präsentiert, konnten sie aber bei unserer Recherche nicht finden. Auch der heutige Artikel mit einem Interview des Bundesobmanns der Schülerunion,
Sebastian Ratz, in der VN brachte in dieser Sache keine weiteren Erkenntnisse. Egal! Gefunden haben wir einige
Forderungen der BSV und Schülerunion an das zukünftige Schulsystem – einige Ähnlichkeiten, vor allem zum Thema „Integration“, mit dem Wahlprogramm der ÖVP – Liste Kurz sind selbstverständlich
nicht zufällig, sondern gewollt, denn laut VN ist „die Schülerunion [ist] der ÖVP nahe stehend und streitet das auch nicht ab“. Dasselbe gilt wohl
auch für Harald Zierfuß, wenn er erklärt, dass „ein verpflichtender Sprachintensivkurs vor Eintritt in den Regelunterricht, eine Wertevermittlung unserer Gesellschaft und weiterführende
Unterstützung von freiwilligen Buddies und Sozialarbeitern sind unabdinglich für eine gelungene Integration. Außerdem fordern wir, dass Fächer wie Bildnerische Erziehung, Sport und Englisch, wo
die Sprache nicht essentiell ist, besucht werden dürfen. Damit fördern wir stufenweise die Integration und binden alle in die Klassengemeinschaft ein.“(OTS)
Interessant ist die Forderung nach „Möglichkeit Leistungsgruppen einzurichten“. Begründung: „Wir werden alle gemeinsam in eine Klasse gesteckt und deine Talente haben kaum die Möglichkeit sich zu
entfalten. Dies gehört geändert, damit jede Schülerin und jeder Schüler in seinem Element ist und sein potential voll ausschöpfen kann. Doch wie soll das gehen? Ein Schritt in die richtige
Richtung wäre die Möglichkeit Leistungsgruppen, da dann die Lehrerin bzw. der Lehrer auf die Stärken und Schwächen der einzelnen Schülerinnen und Schüler eingehen kann. Ein weiterer Schritt wäre
eine Modularisierung der Oberstufe. Dies würde dazu führen, dass sich jede oder jeder diverse Schwerpunkte setzen kann und sich dann mit Themen auseinandersetzt die einen wirklich interessieren
und wo man seine eigenen Stärken hat. Klingt ganz nach ÖPU. Oh pardon, es wird ja demnächst "die neue ÖPU" auch türkis sein (wollen): vielleicht zB. "Liste [Name einer/s jungen dynamischen
Frau/Herren] - Die neue Professorenunion".
Die Forderungen zur pädagogische Vielfalt:
– Lehramtsstudium praxisorientierter gestalten - Verpflichtende Fortbildungen mit dem Schwerpunkt Didaktik - Verpflichtendes Lehrpersonenfeedback
Die Forderungen zu den Rahmenbedingungen
– Möglichkeit Leistungsgruppen einzurichten - Flächendeckendes und freiwilliges ganztägiges Schulangebot - Lehrkörper als Trainer und geregelter Austausch im Lehrkörper -
Classroommanagement und Führungskompetenzen im Lehramt vermitteln - Coaches für Kinder - Individualität durch freiere Auswahl der Unterrichtsgegenstände (Modularisierung der Oberstufe)
Die Forderungen zur Integration:
– Sprachintensivkurse vor Eintritt in den Regelunterricht - Förderkurse neben Regelunterricht - Begleitende berufsspezifische Sprachkurse in der Lehre - Buddy System für Kinder in
Sprachintensivkursen - Politische Bildung – Ethikunterricht – Unterstützungsprogramme - Support- und Betreuungspersonal
„Ratz und sein Team“ (VN) „habe sich vor der Zusammenstellung der Kampagne mit namhaften Erziehungswissenschaftlern und
Praktikern getroffen. „Darunter waren zum Beispiel Andreas Salcher, Jörg Dräger und Margret Rasfeld,“ erzählt Ratz der VN.
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Harald Zierfuß (Mittwoch, 01 November 2017 21:52)
Ich freue mich über eine rege Diskussion zu unseren Forderungen! Da die Frage nach Forderungen und vor allem den 21 Kompetenzen in Ihrem Artikel offenbleibt, empfehle ich das Forderungspapier zu lesen:
http://mission21.schuelerunion.at/wp-content/uploads/sites/13/2017/09/FOLDER-fertig.pdf
Liebe Grüße,
Harald Zierfuß
ÖLI-Redaktion (Mittwoch, 01 November 2017 23:00)
Danke für den Link.
LG Manfred Sparr